Esther Gleuwitz
Markus Haas
Martin Karl Kufieta
Katja Köditz
Rosanna von Angerer
Stella Wanisch
Vernissage ist am Freitag, 10. Februar, 17 Uhr
Weitere Öffnungstage der Ausstellung: 11. Februar — 12. Februar
Öffnungszeiten: Samstag und Sonntag, 14 - 19 Uhr
Unsere Absolvent:innen freuen sich über Ihren Besuch.
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Graduates 2023
Invitation to the diploma exhibition on campus.
Esther Gleuwitz
Markus Haas
Martin Karl Kufieta
Katja Köditz
Rosanna von Angerer
Stella Wanisch
Vernissage is on Friday, February 10, 5 p.m.
Further opening days of the exhibition: February 11 - February 12
Opening hours: Saturday and Sunday, 14 - 19 p.m.
Our graduates are looking forward to your visit.
Dannerklassenwettbewerb 2022
Preis im Dannerklassenwettbewerb "Empfang(en)"
Jury:
Merlin Klein, Simone Schimpf, Christoph Straube
Thema:
Als Grundlage für die Auseinandersetzung dienten zwei Texte:
Elizabeth Fisher, Women’s Creation (1975) / Kapitel 7 - The Carrier Bag Theory of Evolution
Ursula K. Le Guin (1986 / 88) - The Carrier Bag Theory of Fiction
Kerngedanke in Elizabeth Fishers Abhandlung ist der Korb, die Tasche als erstes kulturelles Gerät, welches sie - in den diversesten Erscheinungsformen und als Metapher - dem Weiblichen zuschreibt, im Gegensatz zur Waffe, welche wiederholt in der Geschichtsschreibung als Ursprungsgerät begriffen wurde.
The first cultural device was probably a recipient.
The container as the first cultural tool (not the weapon)
Aufgegriffen wird der Gedanke des Empfangens von Le Guin in ihrem Essay zum Thema ‚Geschichtenerzählen‘. Der Container als ein Objekt das sowohl Überlegungen für eine Zukunft als auch Rückblicke an eine Vergangenheit ermöglicht, weil es immer schon als solches eingesetzt wurde: für ein Aufbewahren, Weitergeben und Aufbereiten.
Die Jury war beeindruckt, wie intensiv und wie spezifisch die Studierenden sich mit dem Thema auseinandergesetzt haben. Tatsächlich gab es Positionen, die sich auf die Ursprünge bezogen und andere, die in die Zukunft blickten. Alle wählten einen individuellen Zugriff und ein persönliches Narrativ. Die Entscheidung fiel der Jury angesichts des hohen Niveaus schwer. Sie entschied sich, einen ersten Preis und zwei zweite Preise zu vergeben.
Preis: Hannah Schiller
Hannah Schiller überzeugte die Jury mit ihrem Echthaar-Fußabtreter. Aus vielen Büscheln Echthaar in unterschiedlichen Tönen webte sie in Handarbeit einen Miniaturteppich, der absichtlich an einen Fußabtreter in seinen Maßen aber auch in seiner Farbgebung erinnert. Bei der oberflächlichen Betrachtung erscheint der Teppich aus feinen Fäden gewebt zu sein. Das genaue Hinschauen und vor allem das Ertasten lassen die wahre Materialität erleben.
Hannah hat sich auf Frauenhaare beschränkt und knüpft damit an die kulturell vielfältige Symbolik von weiblichem Haupthaar an (aktuell besonders eindrücklich bei den Protesten im Iran zu sehen). Das klassische „Empfangstextil“, das zum Abstreifen von schmutzigen Schuhen dient, steht im weitesten Sinne für die Demütigung von Frauen in sämtlichen gesellschaftlichen Systemen.
Preis: Sophie Lola Vorläufer
Sophie Lola Vorläufer griff die Idee des Empfangens auf eine spielerische und partizipative Weise auf. Aus Fallschirmseide nähte sie einen rot-blauen Kreis mit Griffen. Dieses Objekt wiederum war in einer großen Tragetasche, die ebenfalls aus den Resten des Fallschirms genäht war, verpackt. Mit diesem Container wanderte Sophie auf die Wiese und ließ die ganze Klasse samt Jury an ihrer Aktionskunst teilhaben. Die Gruppe musste sich einschwingen, um die Plane in einem gleichmäßigen Rhythmus zu bewegen. Es war das Erleben einer einfachen Handlung, die trotzdem eine Abstimmung der Gruppe benötigte. Gemeinschaft basiert auf Rollenzuweisungen und Traditionen, die sich in gemeinsamen Handlungen ausdrücken. Mit diesem klaren Konzept überzeugte Sophie die Jury.
Preis: Markus Haas
Markus Haas baut eine Art transparentes Schubladenelement, in dem keine klassischen Schubfächer ausgezogen werden, sondern Rahmen, die mit dünnem, transparentem Netz bespannt sind. Die Rahmen unterscheiden sich in ihrer Größe und können flexibel in die verschiedene Schübe eingebracht werden. Das Möbel erinnert an einen Archivschrank, in dem besondere Objekte „empfangen“ werden können. Durch die unterschiedliche Nutzung der Rahmenelemente kommt es zu Überschneidungen, Durchblicken und Kreuzungen, die das einzelne Objekt in direkten Dialog zu anderen stellt. Aber auch leer wird dieses Möbel zu einer veränderbaren Skulptur, die das Licht immer wieder anders durchlässt und empfängt.
Werkvorträge
der Künstler Merlin Klein und Christoph Straube
MERLIN KLEIN
"Blumenladen"
Freitag, 28 . Oktober 2022, 18:00 -20:00 Uhr, im Aktsaal
Ein Vortrag über Arbeiten, Zusammenhänge und Dinge die nicht alleine zu realisieren sind.
In meinen Arbeiten spielt das Material und der Inhalt eine große Rolle. Es gibt mehrere Säulen, auf die ich immer wieder aufbaue. Mensch, Material, Inhalte. Ich setze mich mit Geschichten, Gegenständen, deren persönlichem Werten und mit dem, was zurückbleibt auseinander. Emotionen, Geschichten und Leben von Anderen sind neben meinen eigenen ein wichtiger Teil in meinem Schaffen.
Ich arbeite seit 2015 als freischaffender Künstler, bin seit 2019 künstlerischer Mitarbeiter bei Prof. Hans Stofer im Studiengang Schmuck/Plastik an der Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle.
2003 absolvierte ich eine Ausbildung zum Konditor. 2009 eine Ausbildung zum Goldschmied an der Zeichenakademie in Hanau. 2009 bis 2015 studierte ich in der Klasse für Goldschmiedekunst bei Prof. Otto Künzli und Professorin Karen Pontoppidan an der Akademie der Bildenden Künste in München (Diplom 2018).
CHRISTOPH STRAUBE
Freitag, 28 . Oktober 2022, 18:00 -20:00 Uhr, im Aktsaal
Christoph Straubes Schmuckarbeiten tun so, als ob sie etwas wären, was sie nicht sind.
Flache Formen aus Stahl und Emaille, mit ihren in Emaillemalerei gezeichneten Schattierungen und Farbverläufen, wirken greifbar wie dreidimensionale Körper. Je nach Situation, in der die Stücke erscheinen, sei es als Foto, als reales Stück in der Vitrine oder beim Tragen, ändert sich der Grad der Illusion – die Grenze zwischen Schein und Wirklichkeit verschiebt sich fließend und will ausgelotet werden.
Die Arbeiten wirken wie selbstverständlich im imaginären Raum, aber die Anzahl möglicher Formen ist begrenzt, da die Körper in ihrer scheinbaren Dreidimensionalität auch tragbare Schmuckstücke sein wollen. Trotzdem öffnen sich innerhalb dieser Grenzen umso mehr Gestaltungsmöglichkeiten durch stetes Ändern und Abwandeln im Spektrum von Farbe, Perspektive und/oder Proportion. Die traditionelle Technik der Emaillemalerei wird untersucht und angepasst, zum Zweck der Illusion, für die Präsenz der Stücke, ohne Scheu vor unkonventionellen, zeitgemäßen Mitteln.
Nach einer Goldschmiedeausbildung und einer sich daran anschliessenden dreijährigen Berufserfahrung als Goldschmied studierte Christoph Straube in der damaligen Klasse für Gold- und Silberschmieden an der Akademie der Bildenden Künste in Nürnberg, wo er 2005 zum Meisterschüler ernannt wurde. Seit 2006 hat er sein Atelier in Nürnberg, arbeitet in der Lehre und als freiberuflicher Schmuckgestalter. In Kooperation mit Galerien und Museen präsentiert er seine Arbeiten auf international renommierten Schauen, unter anderem der COLLECT in London oder der SOFA Chicago.
links CHRISTOPH STRAUBE, "Collier"
rechts MERLIN KLEIN, "Urne"
Jahresausstellung 2022
Der Campus verwandelt sich vom 14. bis zum 17. Juli von einer Stätte des Lehrens und Lernens in einen Ort des öffentlichen Ausstellens. Die einzelnen Ateliers werden zu Präsentationsräumen und die Akademie wird zur Ausstellung, die sich über das gesamte Areal erstreckt.
Besucher:innen können in dieser Zeit einen umfassenden Einblick in das Studium an der AdBK Nürnberg und die aktuellen Arbeitsergebnisse des Sommersemesters 2022 erhalten. Malerei, Bildhauerei, Konzeptkunst und Fotografie sind ebenso zu entdecken wie Grafik-Design oder Schmuck und Gerät. In der Vielfalt der künstlerischen Ausdrucksmittel spiegeln sich die freien Entwicklungsstrukturen der Lehre. Somit entstehen ebenso Arbeiten, die sich einer klassischen Kategorisierung entziehen und die Besucher:innen fern von gefestigten Vorstellungen in ihrem sensuellen Wahrnehmungsspektrum vereinnahmen.
Jahresausstellung 14. Juli 2022 — 17. Juli 2022
Öffnungszeiten:
täglich 10-20 Uhr, Samstag bis 23 Uhr
Eröffnung Campus der AdBK Nürnberg
Mittwoch, 13. Juli 2022, 19 Uhr
Sommerfest:
Samstag, 16.07., ab 19 Uhr
Karneval der Sinne
zu Gast in der Galerie VONFORM
Im Rahmen der diesjährigen MUNICH JEWELLERY WEEK werden StudentInnen der Klasse mit ihren Arbeiten in der Galerie Vonform vertreten sein.
Am Freitag, den 08.07.22 ab 15 uhr, wird es zusätzlich die Performance im + unterm Glas der KünstlerInnengruppe Parmigiano geben.
Eröffnung 06.07.22 14-21 uhr
Ausstellung 07.07. bis 10.07.22
do fr sa 14-19 uhr
so 12-16 uhr
Wir begrüssen ganz herzlich Raphael Unger, neue künstlerische Assistenz unserer Klasse!
Raphael Unger konstruiert, überlegt, konzipiert, gestaltet Formen und Inhalte.
Dabei bedient er sich verschiedenster Darstellungspraktiken und Medien.
Im Zentrum seiner künstlerischen Arbeit steht ein starkes Interesse für Aneignung, Kopieren
und das Verhältnis von Original und Fälschung. Innerhalb dieser Überlegungen schlüpft er in
verschiedene performative Rollen und entwickelt Produkte, die in ursprüngliche Warenkreisläufe zurückgeführt werden.
künstlerische Prüfung für das Lehramt an bayerischen Gymnasien / Zeichnung / 2019
buildify / Installation / 2019
Giant Cats on Googie Cat Tree Compilation / Aww Animals, Performance / Video
Workshop
mit Jamila Wallentin
In diesem Wintersemester war die Künstlerin Jamila Wallentin zu Gast an der AdBK und gab mit ihrem Workshop «What ties tie ties» einen spannenden Einblick in Eine ihrer Arbeitsmethoden.
In diesem Projekt wollen wir kollektiv die Formen gewöhnlicher Gegenstände hinterfragen, um zu den Handlungen vorzudringen die in ihnen eingeschrieben sind. Der Faden, die Schnur oder das Seil. Durch einen der experimentellen Archäologie nahestehenden Prozess befragen wir mittels Reproduktion die Gesten die ihrem Herstellungsprozess zugrunde liegen.
Das Evang.-Luth. Kirchengemeindeamt Auferstehungskirche Nürnberg-Zerzabelshof schrieb einen engeren Wettbewerb für die künstlerische Gestaltung des Andachtsraums im Neubau des August-Meier-Hauses aus.
Wir gratulieren unserer Studierenden Stella Wanisch ganz herzlich für den ersten Preis und somit der Umsetzung ihres Entwurfes!
Der Andachtsraum ist der spirituelle Ort für evangelische, katholische Christinnen und anders gläubige Menschen, die im August-Meier- Haus ein- und ausgehen, und bietet für religiös nicht gebundenen Besucherinnen des Hauses einen Raum der Stille. Er lädt nicht zuletzt dazu ein, mit Angehörigen seelsorgerliche Gespräche an einem aus dem laufenden Einrichtungsbetrieb herausgehobenen und zugleich geschützten Ort zu führen. (Text: Pfarrerin Julia Arnold, Februar 2020)
Konkrete Aufgaben der Aussschreibung waren die Gestaltung eines Altars , die Gestaltung der zum Blauen Hof sich öffnenden Glaswand, Vorschläge zur Gestaltung der Raumschale und Gestaltungsvorschläge zum Vorraum, bzw. Eingangsbereich des Andachtsraums.
Stella Wanisch, Entwurf Andachtsraum, 2021
Preis im Dannerklassenwettbewerb "Begegnung"
für Moses Krämer, Lena Gruber und Martin Kufieta
Jury-Mitglieder:
die Kuratorin Amelie Klein, die Künstlerinnen Danni Chen und Orlando Lovell.
Insgesamt war die Jury beeindruckt von der generellen Vielfalt und Qualität der Arbeiten. Die Auswahl war schwierig und oftmals musste sehr Gutes gegen nur ein ganz klein wenig anders sehr Gutes abgewogen werden. Nach fast dreistündiger Debatte kam die Jury zu folgendem Ergebnis:
1. PREIS: Moses Krämer, Zollstock (1,5 Meter)
Moses spricht mit dem Zollstock ein wichtiges, aktuelles Thema an: die Frage des Vertrauens, des selbst Entscheiden und Abwägen. Die Maßeinheiten auf dem Zollstock fehlen, und so müssen wir uns auf die Vertrauenswürdigkeit desjenigen verlassen, der eine (wissenschaftliche?) Behauptung aufstellt, bzw. auf unsere eigene Einschätzung. Es benötigt zwei Menschen, um den Zollstock gerade zu halten - eine weitere vertrauensbildende Notwendigkeit. Die Materialwahl ist stimmig, die Ausführung gelungen. Der Zollstock entfacht Diskussionen, die viele Richtungen annehmen können, und lässt eine Vielzahl an Interpretationsmöglichkeiten offen.
2. PREIS: Lena Gruber, Los amol
Das Objekt erzählt eine intime Geschichte, die emotional berührt: Lenas Beziehung zu ihrem schwerhörigen Großvater, die neue Qualität dieser Beziehung, die Annäherung und die daraus resultierenden neuen Interaktionen. Die Materialwahl unterstützt diese Geschichte und stellt einen weiteren interessanten Bezugspunkt zur Herkunft - und Heimat? - von Lena dar. Das Gerät erzeugt in der Betrachter*in ein sentimentales Moment, das die Jury als sehr stimmig empfunden hat.
3. PREIS: Martin Kufieta, Tischwippe
Die Tisch-Wippe fordert von den Benutzer*innen ein gemeinsames Bemühen ein, sonst kann sie nicht benutzt werden. Diese soziale Interaktion ist so zentral, dass das Objekt - im besten Sinn des Wortes - in den Hintergrund tritt. Als Metapher funktioniert die Tisch-Wippe ebenso: Es braucht ein Miteinander, um nicht aus der Balance zu geraten. Nur wenn alle Sitzenden im Gleichgewicht sind, ist es die Gemeinschaft als Ganzes.
Moses Krämer, Zollstock, 1,5 Meter, Aluminium, 2021 | Lena Gruber, Los amol, Objekt, Ton, 2021 | Martin Kufieta, Tischwippe, Holz, 2021
Lena Gruber
aufgenommen in die Studienstiftung des Deutschen Volkes
Für die Dauer ihrer Studienzeit hat nun Lena Gruber die in der Klasse für Schmuck und Gerät von Prof. Suska Mackert studiert, eine Förderzusage erhalten.
In ihrer künstlerischen Praxis beschäftige sich Lena Gruber mit Artefakten des Alltags, deren Bedeutung, Beschaffenheit sowie deren Materialität. Haptik und Sensualität spielen in ihren Arbeiten eine wichtige Rolle. Durch kleine Eingriffe wie Veränderungen, dem Fehlen von sonst üblichen Informationen, durch kontextuale Verschiebungen oder aber dem Austauschen von Materialität werden die Alltagsgegenstände sowie deren Funktion und unser gewohnter Umgang mit ihnen in Frage gestellt.
Lena Gruber | Hocker, 4,5 kg Wachs, 2020 | Gefäße, Zucker, 2021 | photo credits Alfred Rohn